Tokio Tag 2
Beim Frühstück bin ich von schmatzenden und schlürfenden Japanern umgeben. Immerhin passt das Wetter. Sonne.
Jetzt zu Fuß Richtung SkyTee. Wir sparen uns die Vorzugsbehandlung und stellen uns hinten an. Geht eh schnell voran. Dann mit dem Aufzug auf die erste Plattform auf 350m. Dort gehen wir ein paarmal im Kreis und fahren dann weiter auf die obere Plattform auf 450m.
Jetzt zur Belohnung ein Eis. Mittelgut.
Mit der U-Bahn fahren in den Hamarikyū-Park auf ein kleines Tässchen Matsu Tee. Ebenso mittelgut. Aber schönes Knien ohne Schuhe. Wir umrunden den Park und fotografieren begeistern die letzten Kirschblüten.
Jetzt haben wir doch Hunger und suchen uns ein Automaten Restaurant. Witzig und sehr lecker. Die Bestellung und Bezahlung erfolgt am Automaten vor der Tür, dann öffnet sich die Glasschiebetür und der Koch beginnt zu brutzeln. Die Idee ist konsequent durchgedacht, auf den Tischen liegen nasse Lappen, falls der Tisch abgewischt werden muss.
Gegenüber ein Starbucks. Endlich einen guten Espresso. Leider haben die Strabucks Leute offenbar ihre Ausbildung beim Barista Meister Tokio gemacht. Bitter.
Weiter zu Fuß Richtung Tokyo Tower, dem mittelgut gelungenen Eiffelturm Nachbau. Auf den Weg dorhin schauen wir in den Zōjō-ji Tempel und schauen den Mönchen bei der Arbeit zu. Ommmm brummel brummel Bong. Ommmm brummel brummel Bong. Dazwischen wird dem Meister der Umhang gerichtet.
Da bald die blaue Stunde beginnt, machen wir uns auf die Suche nach dem Hyatt, bzw der dortigen Andaz Bar im 53 Stock. Nach mehrmaligem Umrunden des Gebäudes finden wir dann irgendwann den Eingang. Mit dem Lift (es gibt nur die Tasten 1 und 51) in die Hotel Lobby und dann mit einem anderen Lift in die den 52 Stock.
Lässigkeits Faktor 54. Wir bekommen eine Couch with a view. Martin bestellt sich einen Pflaumenweis auf Eis, ich einen japanischen und äusserst leckeren Whisky und eine Zigarre.
Wir schauen aus dem einen Fenster, denken und Boa. Dann aus dem anderen Fenster. Boa. Dann wieder aus dem ersten Fenster. Boa. Mit jeder Minute die es dunkler wird, ändert die Stadt ihr Antlitz. Das ist alles die blaue Stunde von oben. Erst als es eine weile dunkel ist, klappen wir den Mund zu und bestellen uns noch ein Bier. Dann sind wir unschlüssig ob wir ein weiteres Bier bestellen sollen. Martin schlägt eine Art Schnick, Schnack Schnuck vor. Wir ignorieren das abschlägige Ergebnis und bestellen noch ein Bier.
Jetzt müssen wir doch was essen und ordern die Rechnung (Ommmm). Wir verlassen den Tower und biegen bei erster Gelegenheit in eine Seitenstrasse ab und dort in einen Keller.. Martins Einwand, dass die möglicherweise keine englische Menu Card haben, wird ignoriert. Tatsächlich können wir auf der Speisekarte nur die Zahlen 3 bis 6 lesen.
Wir bestellen 4. Das ist Sashimi und die einzelnen Fische werden und liebevoll von einer der Schwestern mittels google Translater übersetzt. Ein Fisch heisst interessanterweise „Geschmack“.
4 mit Geschmack war dann doch bisserl wenig und ich deute auf den Teller unserer Nachbarn. Frittierter Fisch, frittierter Kartoffelbrei und Schweinefleisch das tatsächlich ein wenig an Schnitzel erinnert. Jetzt einen Sake, der hier selbstverständlich im randvollen Schachterl geliefert wird.
Wir mache einen Abstecher in eine lärmende und blinkende Spielhalle und fahren dann mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Obwohl wir eigentlich genug haben, gehen wir noch auf einen kleinen Snack und ein interessantes Wiskey Soda Mischgetränk. Jetzt aber heim. Auf halbem Weg fällt mir ein, dass mein Rucksack noch in der Bar liegt. Zurück. Rucksack noch da. Puh. Auf den Schreck ein Guinnes.